Förderungen
Studierende der Studiengänge Kultur- und Medienbildung (B.A.), Kulturelle Bildung (M.A.) sowie Kulturwissenschaft und -management (M.A.) an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg können vom KulturNetz e.V.
- im Rahmen ihrer Abschlussarbeit (Fahrtkosten, Fachliteratur, die nicht per Ausleihe oder Fernleihe bestellbar ist, Druckkosten für Erhebungen, Interviews, Befragungen, Beobachtungen etc.) gefördert werden. WICHTIG: Die Druckkosten für die Abschlussarbeit selbst werden nicht gefördert. Grund hierfür ist, dass KulturNetz e.V. nur extraordinäre Aufwände fördert und Studierende unterstützen möchte, diese für die Abschlussarbeit nicht zu scheuen. Dies betrifft ebenso die Fahrtkosten: Hier werden keine Fahrtkosten zur Hochschule oder Bibliothek übernommen, sondern außeralltägliche Fahrten, die z.B. zur Datenerhebung angetreten werden.
- oder bei einem fachlich begründeten, mindestens einmonatigen Auslandsaufenthalt (z.B. an der finnischen Austauschhochschule HUMAK University of Applied Sciences) gefördert werden.
- Daneben fördert der Verein die Teilnahme an oder Durchführung von anderen fachlich begründeten Projekten der Studierenden nach Anfrage.



Berichte geförderter Projekte und Abschlussarbeiten
Hier könnt ihr mehr über einige der bisher von KulturNetz e.V. geförderten Projekte und Abschlussarbeiten lesen!
„Meine Masterarbeit mit dem Titel „Musikbildungskonzept für die Stadt Ludwigsburg“ beschäftigt sich mit den Akteuren musikalischer Bildung in Ludwigsburg und wie das dortige Musikleben lebendig und nachhaltig gestaltet werden kann. Eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation belegt bereits hohes Engagement in den städtischen Einrichtungen und Vereinen. Mittels verschiedener qualitativer Experteninterviews konnten zahlreiche Aktivitäten der einzelnen Akteure sichtbar gemacht werden. Auch Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht äußerte sich sehr positiv über das in üblichem Maße weit hinausgehende Engagement in der Stadt. Auf den ersten Blick zeigte sich wenig Handlungsbedarf in der musikalischen Bildung Ludwigsburgs, mittels einer SWOT-Analyse konnten allerdings doch einige Details ermittelt werden, die dem bereits guten Konzept noch einen entscheidenden Anschub geben können.
In Zukunft gilt es nun, mittels Kommunikation zwischen den Akteuren übergeordnete Ziele umzusetzen, weitere Zielgruppen in den Fokus zu nehmen, sowie eine Zusammenarbeit der Player zu fördern, um die teils bestehende aber eigentlich ungewollte Konkurrenzsituation aufzulösen.
Die wesentlichen Erkenntnisse der Arbeit wurden als Handlungsempfehlung an verschiedene Ludwigsburger Gremien weitergegeben und dort schon mit Spannung erwartet. Einem ersten Feedback zufolge gab es bereits rege Diskussionen über die Ergebnisse und eine Absichtserklärung, die Verantwortlichen der Stadt, der Vereine, aber auch der Pädagogischen Hochschule für ein gemeinsames, gegenseitig ergänzendes und nicht zuletzt nachhaltiges Musikbildungskonzept zu gewinnen.“
Sabrina Lindemann
B.A. Kultur- und Medienbildung
M.A. Kulturwissenschaft und Kulturmanagement
„Die Förderung des Kulturnetz e.V. ermöglichte mir die Teilnahme an der 13. Jahrestagung des Fachverbandes für Kulturmanagement zum Thema „Kulturmanagement zwischen Materialität und Digitalisierung. Sinnlich-Materielles, Big Data und multiple entanglements als Herausforderung für das Kulturmanagement“ vom 23. bis 25.01.2020 an der Kunstakademie Düsseldorf. Die Tagung bot eine spannende Gelegenheit, für mich als damalige Studienanfängerin im Masterstudium Kulturwissenschaften und Kulturmanagement, weitreichende Einblicke in die vielfältigen Forschungsfelder des Fachs zu gewinnen. Besonderen Eindruck und Inspiration hinterließ dabei insbesondere der Vortrag von Martin Tröndle, zum Thema ECR Experimental Concert Experience – Neue Methoden für die Kulturmanagement- und Publikumsforschung – in welchem er innovative Modelle und Möglichkeiten vorstellte, auch eine emotionale Reaktion des Publikums zu katalysieren und formulieren. Ebenso wurden neue Arten der Konzertinszenierung und Partizipation in den Raum gestellt. Es freut mich umso mehr, dass ich solch spannende Überlegungen heute nah an der Praxis anstellen kann, da ich mich innerhalb meiner Beschäftigung bei den Ludwigsburger Schlossfestpielen in der künstlerischen Produktion und Planung auch neuen Konzertformaten widmen darf. Zudem finden Themen wie Nachhaltigkeit und digitale Kulturproduktion in meinem Berufsalltag Anklang, die ebenso innerhalb der Fachtagung verhandelt wurden.“
Elfi Madeleine Carle
M.A. Kulturwissenschaft und Kulturmanagement
„Im Rahmen meiner Masterarbeit beschäftigte ich mich mit Personalentwicklung in Museen bezogen aufkulturtouristische Strategien. Hierbei führte ich Interviews mit Verantwortlichen aus den BereichenMarketing und Personal in Museen in Baden-Württemberg und untersuchte, inwieweit Personalentwicklung als ein strategisches Instrument des Personalmanagements eingesetzt wird – sowohl allgemein
als auch hinsichtlich der Bearbeitung des kulturtouristischen Marktes.
Im Zuge meiner theoretischen Erschließung der Themenfelder Personalentwicklung, Museum und Kulturtourismus hat mich besonders überrascht, wie wenig empirisch bisher zu den personalpolitischen Herausforderungen für Kulturbetriebe im Tourismus geforscht wurde. Vor allem das Thema Personalentwicklung bezogen auf den Kulturtourismus ist ein wenig erschlossenes Untersuchungsfeld. Diese Ausgangslage erschwerte die Vorgehensweise meiner empirischen Untersuchung, gleichzeitig hatte ich so aber auch die Möglichkeit, unvoreingenommen in das Feld zu gehen und mit meinen Ergebnissen einen wirklichen Mehrwert zu schaffen. Nämlich, dass eine strategische Personalentwicklung in der Museumspraxis notwendig und gewünscht, bisher aber kaum eingesetzt wird. Zudem sollten in der
Weiterbildung von Museumspersonal hinsichtlich kulturtouristischer Strategien zunehmend auch Touristiker*innen in die Konzeption und Durchführung der Maßnahmen miteinbezogen werden.
Die Auseinandersetzung mit personalpolitischen Fragestellungen im Kulturbetrieb brachte mir wertvolle Kenntnisse und Erfahrungen, die ich sicherlich in meiner beruflichen Laufbahn immer wieder anwenden kann. Auch die Gewissheit, den Prozess einer Masterarbeit mit all den kleinen und großen Krisen erfolgreich gemeistert zu haben, steigert auf jeden Fall das Selbstvertrauen und die Zuversicht.“
Jannika Laun
M.A. Kulturwissenschaft und Kulturmanagement
„In meiner Masterthesis beschäftigte ich mich mit digitalen Angeboten in der Kulturvermittlung von Geschichtsmuseen und der Frage danach, wie und nach welchen Kriterien sich Museen für ein digitales Medium entscheiden. Die Arbeit fiel genau in den Zeitraum als Corona in Deutschland ankam und die Museen aufgrund des ersten Lockdowns schließen mussten. Plötzlich waren alle gezwungen, auf digitale Angebote auszuweichen und sich mit Fragen der Digitalisierung zu beschäftigen.
Im ersten Teil der Arbeit bereitete ich zunächst auf, was schon in der Literatur zu dem Thema digitaler Kulturvermittlung vorhanden war und welche Empfehlungen es im Umgang mit digitalen Medien für Museen gab. Anschließend führte ich mehrere Interviews mit Mitarbeitenden aus historischen und archäologischen Museen. Diese zeichneten sich durch besonderes Engagement in dem Bereich aus. Beispielsweise nutzten sie Förderungen für die Entwicklung neuer digitaler Angebote, vernetzten sich mit anderen Museen und erstellten eine digitale Strategie für ihr Haus.
Anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse wertete ich das Interviewmaterial anschließend aus. Es zeigte sich, dass die Museumsleitung mit ihrer Haltung zu digitalen Medien einen starken Einfluss auf die Entscheidung für oder gegen deren Einsatz nimmt. Eine digitale Strategie kann digitale Themen in der Organisationkultur zusätzlich verankern, bedarf jedoch auch einer ständigen Prüfung und Aktualisierung. Die Interviewten waren sich relativ einig, in dem Wunsch, mit digitalen Medien eine weitere Zugangsebene zu den Inhalten zu schaffen, diese partizipativ und interaktiv einzusetzen und den Besuchenden damit zeitgemäße Angebote zu bieten.
Im Nachhinein würde ich in der Arbeit vielleicht noch mögliche kritische Aspekte beleuchten. Dies betrifft die Nachhaltigkeit von digitalen Anwendungen und den Bedarf nach Entschleunigung in einer hoch technologisierten Welt.“
Tanja Borcherding
M.A. Kulturwissenschaft und Kulturmanagement
Reisebericht
„Finnland ist das Land der vielen Seen und Wälder. Mitte August machten wir uns auf in Richtung Norden, um vor unserem Aufenthalt in Turku das Land zu erkunden. Schnell war klar: Hier finden wir Ruhe und Entspannung.
Unsere Reise führte uns zu verschiedenen Ferienhütten – den sogenannten Mökkis – im Osten Finnlands. Entlang der russischen Grenze kamen wir in den Genuss der finnischen Sauna. Hier schwitzen alle bei Temperaturen zwischen 60 und 80 Grad. Die Birkenzweige, mit denen die Haut mehr oder weniger stark „bearbeitet“ wird, sind wichtiger Bestandteil des Saunierens. Kaum angekommen in Lappland begegnen einem bereits die ersten Rentiere. Hoch oben im Norden, in der Stadt Inari, ist das Sámi Museum Siida zu finden. Es bietet einen außergewöhnlichen Einblick in die Kultur des indigenen Volks sowie der diversen Natur Lapplands. Auf dem Rückweg, entlang der Westküste, durfte der Besuch beim Weihnachtsmann am Polarkreis nicht fehlen. Aus kulturtouristischer Sicht wird hier alles richtig gemacht: Viele Souvenirshops mit hohen Preisen und TouristInnen, die auch im Sommer bei 25 Grad und Sonnenschein bereitwillig erscheinen. Santa Claus ist immerhin jeden Tag im Jahr vor Ort und spricht sogar ein bisschen Deutsch.“
In Turku
„Die Humak University liegt idyllisch auf den Schären und ist mit einer 50-minütigen Busfahrt von der Stadtmitte aus zu erreichen. Im Kurs „Finnish language and culture“ wird die Basis der finnischen Sprache erklärt sowie Exkursionen unternommen. Dabei werden nicht nur Museen besichtigt, sondern den Erasmus-Studierenden auch typische Lebensweisen nähergebracht, u.a. mit einem abendlichen Sauna-Besuch.
Im Mittelpunkt des sechswöchigen Aufenthalts in Turku steht jedoch das Praktikum. Laura Gabeli erhält beim Turku Philharmonic Orchestra Einblicke in die Pressearbeit. Unter anderem produziert sie für Social-Media und Website kurze Interviews. Einen Eindruck in ihre Arbeit kann man hier gewinnen: http://www.tfo.fi/en/news/2019-09-05_how-are-you-christian-vasquez.
Carl Postelmann und Anna Büschges absolvieren ihr Praktikum in einem Projekt mit der Humak University. „Museums as innovation platforms“ beschäftigt sich mit der Frage, wie Museen auch der Inspiration dienen und Problemlösungen generieren können. Im Rahmen des Projekts werden u.a. Workshops mit Studierenden in den Museen „Aboa Vetus & Ars Nova“, das sowohl archäologische Stücke als auch zeitgenössische Kunst ausstellt, sowie dem Technischen Museum Helsinki durchgeführt. Die Studierenden sollen im musealen Umfeld neue Innovationen entwickeln, ähnlich dem Teamlabor unseres Studiengangs.
In den sechs Wochen unseres Aufenthalts in Finnland konnten wir wertvolle Informationen und Einblick gewinnen, die wir auch in Deutschland einbringen können. Danke an das KulturNetz für die freundliche Unterstützung!“
Laura Gabeli
M.A. Kulturwissenschaft und Kulturmanagement
Anna Büschges
M.A. Kulturwissenschaft und Kulturmanagement